EU-Projekt IdealFuel auf 5. FJRG-Tagung vorgestellt

14. Juli 2022 – Neue klimaschonende und nachhaltige Kraftstoffe müssen mit der bestehenden Motorentechnik kompatibel sein – auch in der Schifffahrt. Die in der Kraftstoffentwicklung bisher üblichen teuren und aufwändigen Motorentests sind für eine verlässliche Einschätzung der Verträglichkeit von Kraftstoffen nicht mehr erforderlich. Mit den smarten Hardware-in-the-Loop-(HiL)-Tests der Tec4Fuels GmbH gibt es ein vergleichsweise schnelles und kostengünstiges Laborverfahren, das beispielsweise im Entwicklungsprozess valide Aussagen über die Kompatibilität ermöglicht. Tec4Fuels-Geschäftsführer Klaus Lucka berichtete Anfang Juli von seinen Erfahrungen mit dem Testing von Schifffahrtskraftstoffen im Rahmen der 5. Tagung der Fuels Joint Research Group.

Bei der Tagung unter dem Thema „Kraftstoffe für die Mobilität von morgen“ ging es um Kraftstoffalternativen für eine CO2-neutrale Mobilität, wie zum Beispiel Wasserstoff, Methanol, Ammoniak, Oxymethylenether und Methanol-to-Gasoline. Im Vordergrund standen Wege und Konzepte, mit denen nachhaltige Kraftstoffe in der Luft- und Schifffahrt sowie im Straßenverkehr einen Beitrag zur Treibhausgasminderung leisten können.

Klaus Lucka stellte Zwischenergebnisse in dem EU-Forschungsprojekt „IdealFuel“ vor, die auf HiL-Testverfahren für Kraftstoffe und Motorkomponenten basieren. IdealFuel zielt auf die Entwicklung von Verfahren zur Umwandlung von Lignin in erneuerbare Schiffskraftstoffe. Lignin ist das Polymer, das in den Strukturmaterialien von trockenen Pflanzen wie Stroh oder Holz vorkommt und wird auch als lignozellulosehaltige Biomasse bezeichnet. Aus dieser reichlich vorhandenen-Non-Food-Biomasse soll ein drop-in-fähiger, besonders schwefelarmer und kostengünstiger Kraftstoff entstehen. Erste Tests mit unterschiedlichen Kraftstoffen laufen bereits auf Prüfständen, in denen sie Bauteile wie Pumpen, Filter Common-Rail-Systeme und Einspritzdüsen durchlaufen. Durch regelmäßige Analysen über die Testlaufzeit werden Veränderungen der Kraftstoffe und Bauteile über die Testlaufzeit ermittelt, die Aufschluss über die Kompatibilität bei normaler und forcierter Belastung geben. Das HiL-Prinzip setzt Tec4Fuels unter anderem auch in den Bereichen Kühlflüssigkeiten, Luftfahrt und Kfz-Motoren ein und erstellt Fluid Condition Monitoring-Konzepte.