Fragen und Antworten (FAQ) zum Kraftstoff-Check
Nachfolgend finden Sie einige der oft gestellten Fragen rund um den Kraftstoff-Check, das heißt die Lagerung und Qualitätsprüfung von Kraftstoffen in Netzersatzanlagen. Sollte Ihre Frage nicht dabei sein, können Sie gerne mit uns Kontakt aufnehmen. Sie erreichen uns über das Kontaktformular oder die E-Mail-Adresse Kraftstoffcheck@tec4fuels.com
Sofern schwefelarmes Heizöl in dieselmotorischen Netzersatzanlagen zum Einsatz kommt, ist die Zumischung von Spezial-Additiven empfehlenswert, um die Performance des Motors sowie die Betriebssicherheit und Langlebigkeit der Anlage zu optimieren. Bei der Auswahl eines geeigneten Additivs ist darauf zu achten, dass es eine Reihe von wichtigen Funktionen erfüllt. Mehr zum Thema Additivierung
Motorenhersteller fordern für den Betrieb ihrer Netzersatzanlagen in der Regel die Verwendung Dieselkraftstoff nach DIN EN 590, dem heute marktüblich zur Erfüllung des Biokraftstoffquotengesetzes bis zu 7 % Biodiesel zugemischt werden. Diese Kraftstoffqualität ist mit ihren besonderen Eigenschaften auf den Verkehrsbereich und eine Verwendung innerhalb von 90 Tagen ausgelegt, nicht aber für die Langzeitlagerung. Bei längerer Lagerdauer von Dieselvorräten steigt im Fall biogener Beimischungen das Risiko brennstoffbedingter Störungen der Netzersatzanlage aufgrund von Degradation und mikrobiologischem Befall.
Alternativ dazu ist auch die Verwendung von schwefelarmem Heizöl nach DIN 51603-1 möglich. Es hat die gleichen physikalisch-chemischen Eigenschaften wie Diesel, enthält aber keinen Biodieselanteil. Da es sich bei Netzersatzanlagen um stationäre Motoren handelt, ist der Einsatz von Heizöl gesetzlich erlaubt. Ein weiterer Vorteil des Einsatzes von Heizöl sind die geringeren Kosten durch die niedrigere Energiesteuer in Höhe von 6,14 Cent pro Kilogramm im Gegensatz zu 47,04 Cent je Liter bei Dieselkraftstoff. Vor der Entscheidung für Heizöl ist unbedingt zu prüfen, ob vom Hersteller des Anlagenmotors eine Freigabe für die Verwendung vorliegt.
Bei Netzersatzanlagen mit Kraftstoffvorräten von weniger als 1.000 bis 2.000 Litern ist ein aussagekräftiger Kraftstoff-Check aus wirtschaftlichen Gründen nicht empfehlenswert. In diesen Fällen ist es günstiger den Kraftstoff rechtzeitig auszutauschen, damit gegebenenfalls noch eine anderweitige Verwertung/ Nutzung möglich ist.
Um die Verwendbarkeit der Kraftstoffvorräte so weit wie möglich zu maximieren, könnte je nach Anwendungsfall ein Umstieg auf paraffinische Kraftstoffe geeignet sein. Diese sind in der Anschaffung zwar etwas teurer, zeichnen sich aber durch eine höhere Lagerstabilität aus.
Kunden haben die Wahl, ob sie den Kraftstoff-Check selbst durchführen oder durch Tec4Fuels bzw. ein beauftragtes Unternehmen machen lassen möchten. Wer selbst eine Probe in seinem Kraftstofftank ziehen möchte, bekommt von Tec4Fuels ein Probenahmekit gestellt. Eine detaillierte Anleitung zur Probenahme und zum Versand der Probe an ein Analyselabor hilft dabei. Die Probe wird aus dem Tagestank genommen. Wenn sich nach der Analyse herausstellt, dass der Kraftstoff im Tagestank nicht oder nur noch eingeschränkt verwendbar ist, empfiehlt Tec4Fuels zusätzlich eine Probe aus dem Haupttank zu nehmen und analysieren zu lassen. Sofern die Probe aus dem Tagestank noch in Ordnung ist, ist eine Analyse des Inhalts des Haupttanks nicht erforderlich.
Die in den Kraftstoffnormen DIN EN 590 bzw. DIN 51603 vorgeschriebenen Kraft- bzw. Brennstoffanalysen sind dazu geeignet, die Qualität beim Verkauf an die Kunden sicherzustellen. Die in den Normen vorgeschriebenen Kraftstoffanalysen ermöglichen aber keine verlässlichen Aussagen über die langfristige Lagerfähigkeit eines Kraftstoffes.
Tec4Fuels hat deshalb eine Reihe von zusätzlichen Kraftstoffparametern ausgewählt, die für Langzeitlagerung relevant sind, und lässt sie für die Qualitätsprüfung von Kraftstoffen durch akkreditierte Analyselabore nach genormten Verfahren untersuchen. Anhand dieser Parameter, wie zum Beispiel der Oxidationsstabilität, sind valide Aussagen über die Qualität und Verwendbarkeit eines Kraftstoffes möglich.
Ja, dafür gibt es schon heute praktikable Lösungen. Zum Beispiel könnte ein Umstieg auf klimaschonende paraffinische Kraftstoffe aus Rest- und Abfallstoffen ein Weg sein, um kraftstoffbedingte CO2-Emissionen um bis zu 90 % zu reduzieren.
Dafür sind gewisse Voraussetzungen zu berücksichtigen. Es gibt unterschiedliche paraffinische Kraftstoffe und Kraftstoffmischungen, die die wichtigen Eigenschaften Klimaschutz und Langzeitlagerstabilität miteinander verbinden. Je nach Art und Größe des Anlagenbestands sowie Zielsetzung könnte einer oder unterschiedliche Kraftstoffe infrage kommen, um zu einem optimalen Ergebnis zu kommen. Außerdem ist zu prüfen, ob für die betreffende(n) Netzersatzanlagen Freigaben der Motorenhersteller für die Verwendung von paraffinischen Kraftstoffen vorliegen. Sollte keine Freigabe vorliegen, gibt es auch dafür Lösungen.
Mit umfassendem Kraftstoff- und Anlagen-Know-how kann Tec4Fuels dabei unterstützen, den für den jeweiligen Einsatzzweck optimalen Kraftstoff zu identifizieren, die Kompatibilität von Kraftstoff und Anlage sicherzustellen und eine maßgeschneiderte Lieferlogistik aufzubauen.
Bei der Lagerung in Tanks in geschlossenen Räumen ist in der Regel ein Eintrag von Sauerstoff aus der Umgebungsluft relevant. Chemisch betrachtet entstehen dabei Radikale, die die Molekülstruktur des Kraftstoffes verändern. Man spricht hier von einem Abbau beziehungsweise einer Degradation des Kraftstoffs. Der Eintrag von Wärme oder Metallionen aus Kupferleitungen in den Kraftstoff katalysiert, das heißt beschleunigt den Alterungsprozess. Darüber hinaus kann es durch die Oxidation auch zur Bildung von Säuren im Kraftstoff kommen, was wiederum zur Korrosion von kraftstoffführenden Bauteilen des Motorsystems führen kann.
Bei Diesel mit einem Anteil von Biodiesel (handelsüblich werden mineralölbasiertem Diesel bis zu 7 % Biodiesel beigemischt) kann es durch äußere Einflüsse außerdem zu einer Polymerisation des Kraftstoffs kommen. Auch bei der Polymerisation können sich Molekülstrukturen und die Eigenschaften des Kraftstoffs verändern. Ab einer gewissen Molekülgröße fallen die Polymere aus dem Kraftstoff aus und bilden klebrige Ablagerungen am Boden des Tanks.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei einem mikrobiologischen Befall von Biodiesel. Dies wird gemeinhin als „Dieselpest“ bezeichnet, ist aber genau betrachtet kein typischer Alterungsprozess. Mikroben aus der Umgebung (gegebenenfalls auch dem Bioanteil des Dieselkraftstoffs) gelangen in den Kraftstoff, vermehren sich und bilden einen Biofilm, der sich zwischen einer Wasserphase und der Kraftstoffphase absetzt.
Je höher die Umgebungstemperatur ist, desto schneller verlaufen Alterungsprozesse. Bei (fast) allen Netzersatzanlagen mit Tagestank wird der Motor der Netzersatzanlage für einen schnellen Start warm gehalten mit einer Kühlwassertemperatur von bis zu 47 °C. Der Tagestank ist in der Regel mit der Netzersatzanlage in einem Raum installiert und durch die Abwärme des Motors erhöhten Temperaturen ausgesetzt, was zu einer schnelleren Kraftstoffalterung führt. Sofern der Haupttank in einem separaten, gut wärmegedämmten Raum installiert ist, oft befindet er sich auch unterirdisch außerhalb des Gebäudes, verläuft der Alterungsprozess des Kraftstoffs dort langsamer.
Ein weiterer Faktor sind in Netzersatzanlagen möglicherweise installierte Kupferleitungen für die Kraftstoffversorgung zwischen Tank und Motor. Buntmetalle haben einen katalytischen Einfluss und führen zu einer schnelleren Alterung des Kraftstoffs.
Die Hersteller von Motoren für Netzersatzanlagen empfehlen in der Regel die Verwendung von Dieselkraftstoff für den Anlagenbetrieb. Diesel ist allerdings nur in einer Mischung mit bis zu 7 % Biodiesel erhältlich. Diese Mischung ist für den kurzfristigen Verbrauch im Verkehr ausgelegt, aber nicht für die Langzeitlagerung. Mit zunehmender Lagerdauer von Diesel mit Bioanteil steigt das Risiko brennstoffbedingter Störungen durch beschleunigte Alterungsprozesse und möglichen mikrobiologischen Befall des Kraftstoffs.
Kraftstoffe altern mit zunehmender Lagerdauer. Die Alterung ist ein natürlicher Prozess, der unter günstigen Lagerungsbedingungen langsam verläuft. Es gibt einige Faktoren, die bei der Lagerung die Alterung von Kraftstoffen beschleunigen können. Zu den wichtigsten Einflussfaktoren zählen Tageslicht (UV-Strahlung), die Lagertemperatur (Wärme) und Umgebungsluft (Sauerstoff, O2). Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Verwendung von Kupferleitungen (Eintrag von Metallionen in den Kraftstoff) für die Kraftstoffversorgung. Zudem hat die Wahl des Kraftstoffs einen Einfluss, denn es gibt Kraftstoffe, die weniger lagerstabil sind als andere.
Die Folgen von Alterung und Degradation eines Kraftstoffs können gravierend sein. Der Motor springt noch an und läuft eine Zeitlang. Sobald die Kraftstoffpumpe aber Ablagerungen und Biofilme zum Motor befördert, kann es zur Verblockung von Kraftstofffiltern und Einspritzdüsen sowie Ablagerungen in Kraftstoffleitungen kommen, die zu Funktionsstörungen bis hin zum Ausfall eines Motors führen können. Durch die Reinigung beziehungsweise den Austausch der betroffenen Bauteile des Motors können je nach Umfang des Schadens erhebliche Kosten entstehen.
Es gibt keine allgemeine Faustregel für die Mindesthaltbarkeit von Kraftstoffen in Netzersatzanlagen, weil die Einflussfaktoren sehr unterschiedlich sind. So spielen beispielsweise die Qualität der Kraftstoffcharge, die Kraftstoffart (Beimischung von Biodiesel, Additiven, etc.), die Lagertemperatur, in der Anlage verbaute Buntmetalle und die Bildung von Wasser eine Rolle. Die Erfahrung aus der Qualitätsprüfung von Kraftstoffen in Netzersatzanlagen zeigt, dass die Verwendungsfähigkeit eines Kraftstoffs bereits nach 2 Jahren Lagerdauer kritisch sein kann und ein anderer Kraftstoff bereits seit 30 Jahren im Tank lagert und stabil ist. Sicherheit über die weitere Verwendbarkeit kann nur ein Kraftstoff-Check geben.